Die Astronautinnen von Willendorf: handgefertigte Keramikskulpturen

Die dritte Ausstellung von Simone innerhalb des Zyklus „Houston, we have a problem“ über die Rolle der Frau in der Raumfahrt ist die gebrannte Skulpturenserie „Astronautinnen von Willendorf“. 

Analog zur Kunstinstallation „Space Walk“, die, im Raum schwebend, mehr als 70 Frauenfiguren zeigt, ist auch hier das Ziel, fortlaufend so viele künstlerische Objekte zu schaffen, wie weibliche Astronauten ins Weltall gereist sind. Bisher sind es rund 20 Skulpturen, die Serie ist also bislang nicht am aktuellen Stand. 

JEDE SKULPTUR: MONATE VOM ENTWURF BIS ZUM ZWEITEN BRENNEN BEI 1.250 °C 

Bei „Space Walk“ dauerte es vier Jahre, bis die Installation komplett war, weil alle Figuren ihren Ursprung in Live-Sessions hatten und haben (es fliegen weiter Frauen ins All!). Die Erarbeitung der „Astronautinnen von Willendorf“ ist nicht weniger aufwendig:

Die Figuren aus hochwertigem Ton werden in einem ersten Schritt auf Papier entworfen. Dann Zentimeter um Zentimeter aufgebaut. Nicht auf einer Töpferscheibe, sondern frei Auge. Das macht ihre Formen sehr organisch. Nach einer Handbreit Aufbau muss immer eine Pause von ein paar Stunden eingelegt werden, damit das Material ein wenig aushärten kann, um anschließend die Last der weiteren Schichten zu tragen. 

Nach einigen Wochen ist die Rohfigur fertig. Dann geht es ans Gestalten und Finalisieren der Oberflächentextur

KERAMIK: KONNEX VON STEINZEIT UND RAUMFAHRT

Anschließend erfolgt der erste Brand im Keramikofen mit ca. 900 Grad Celsius über mehrere Stunden. Nach zwei Tagen ist der Ofen auf ca. 90 Grad abgekühlt und seine Tür lässt sich öffnen. Sobald die Figur kalt ist, kann die Glasur erfolgen. Hier arbeitet Simone experimentell, um spezielle Effekte zu erzielen. Jetzt wird mit 1.250 Grad ein zweites Mal gebrannt.

Die Skulpturenserie nimmt einerseits Bezug auf die weltbekannte Venus von Willendorf, eine kleine altsteinzeitliche Frauenfigur. Ihre Formen sind betont weiblich.

Der andere Konnex ist der zur Außenverkleidung von bemann- und -frauten Raumkapseln: Um der extremen Hitzeentwicklung bei der Rückkehr in die Erdatmosphäre standzuhalten, sind sie immer aus Keramik gefertigt. Eine außerordentliche technische Eigenschaft, für die kein anderes Material verwendet werden kann.

ROLLE DER FRAU IN DER ASTRONAUTIK

„Astronautinnen von Willendorf“ ist eine der Ausstellungen von Simone, die sich mit der Rolle der Frau in der Astronautik und ihrer Unterrepräsentation künstlerisch auseinandersetzen.
 

Die Ausstellungen „Houston, we have a problem“, „Space Walk“ und „Astronautinnen von Willendorf“ können einzeln oder als Ganzes von Institutionen gebucht werden.
 

Einzelne Werke, Drucke und Skulpturen daraus sind käuflich erwerbbar, ebenso Neuauflagen der Kalender für das Folgejahr.
 

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